“…du kannst das gern machen. Aber überlege, was dabei herauskommt!”

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So oder ähnlich redet man mit seinen Kindern, wenn sie gerade wieder ihre Welt entdecken und auch was riskieren. Da wird barfuß Fahrrad gefahren oder bei Glatteis auf der Bachmauer balanciert. Der Jüngste versucht unter Aufsicht ein Streichholz zu entzünden oder einer der Älteren klettert so weit den Baum hoch, dass die Krone sich nach unten neigt und man nur noch auf ein lautes Krachen des Holzes wartet. Alles zu verbieten geht nicht und ist auch nicht erstrebenswert, aber mögliche Folgen zu bedenken und Schlüsse daraus zu ziehen ist ein Ziel von liebevoller Erziehung.

Der Monatsspruch für den Monat Mai scheint einen ähnlichen Ansatz zu verfolgen.

„Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.“ (1Kor 6,12)

Wie kommt eigentlich Paulus dazu, dieses „Alles ist mir erlaubt…“ in seinen Brief an die Korinther zu schreiben? Die Personen in der Gemeinde von Korinth sind durch das Evangelium verändert worden. Sie leben durch Vergebung und in der Perspektive Ewigkeit. Sie sind berufen zur Gemeinschaft mit Jesus und praktizieren ihre Begabungen.

In einem weiteren Schritt sind manche von ihnen zu der Auffassung gekommen: „Wir sind schon vollständig im Himmel. Alles Körperliche und Irdische liegt hinter uns.“ Die Folgen dieses Denkmodells sind (zumindest aus männlicher Sicht) logisch: Mein Körper ist egal! Ich kann fröhlich zur Prostituierten gehen …. Es ist doch „nur“ mein Köper. Hier setzt Paulus an. „Dein Körper und das, was du mit ihm tust, ist nicht egal!“ Jesus hatte auch als Auferstandener einen Körper. Auch wir werden einen Auferstehungskörper erhalten und wir sind als Einzelne Teil des Leibes von Christus. Somit ist Christus in uns und unsere Körperlichkeit erfährt von Gott her höchste Wertschätzung. Ich bin als Christ ein Tempel des Heiligen Geistes. Bei all dem, was ich mit meinem älter werdenden Körper denke, sage, lebe, tue oder unterlasse, darf ich folgende Fragen bedenken: Was ehrt Gott? (1Kor 6,20) Was dient dem andern? (1Kor 10,24)

Mögliche Folgen zu bedenken ist Teil biblischer Klugheit. Gerade wenn es um meine Beziehung zu dem geht, der mich über alles liebt, für mich alles gibt und uns allen vergibt.

 

 

Euer Falk Schönherr

Vorsitzender des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes

 

 

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Bildnachweis: Steve Buissinne – pixabay.de